Halbzeit

Ich glaube, dass ich nicht so sonderlich fleißig bin, wenn es ums schreiben dieses Blogs geht, werden die meisten schon gemerkt haben. Es ärgert mich auch selber, aber oft habe ich einfach keine so sonderlich große Lust, extra für den Blog meinen Laptop anzuschalten und dann denke ich halt, dass es auf einen Tag ja auch nicht ankommt und ich es auch einfach am nächsten machen könnte. Nur, dass ich dann genau das gleiche wieder denke.

Ich habe die Hälfte meines Aufenthaltes jetzt übrigens hinter mir. Nicht genau heute, eigentlich war es der 27. September, wenn ich mich nicht verzählt habe. Das heißt, eigentlich ist es jetzt sogar schon die Hälfte und ein paar Tage. Das bedeutet, ich werde nicht mehr so lange hier sein, wie ich es bisher schon war. Wer nur einen Term hier war, ist jetzt schon wieder zuhause. Und zwischen den beiden Terms, die ich hier bin, liegen zwei Wochen Ferien. Zwei Wochen Ferien, die jetzt gerade sind. Heute hat die zweite Woche der Ferien angefangen.

Zu Begin der Ferien, also eigentlich am letzten Schultag davor, dem 23. September, ist meine Gastfamilie umgezogen. Ich natürlich ebenso. Ich bin nie umgezogen und wollte es eigentlich auch hier nicht zum ersten Mal machen müssen, aber mir blieb nicht wirklich etwas anderes übrig. Ich musste also in der Woche vorher anfangen zu packen, sodass ich an dem Freitag morgen einen gepackten Koffer zurück lassen konnte, der dann rüber ins andere Haus geschafft wurde. Ich musste also nach der Schule zu einem Haus, an dem ich noch nie gewesen bin. Ich hatte zwar die Adresse, aber den Weg musste ich alleine finden. Ich wusste aber wenigstens, wo die Straße ist und habe dann über die Tage zuvor herausgefunden, wo ungefähr ich aus dem Bus steigen müsste. Das neue Haus, in dem wir jetzt wohnen, ist ziemlich groß. Und das nicht nur verglichen mit dem Alten. Es ist groß, mir ich glaube drei oder vier Badezimmern. Eines davon gehört mir. Also im Moment noch mir und einer anderen Deutschen, die hier hilft, wie es auch die Uruguayerin gemacht hat, als ich ankam und danach ein Chinese. Sie wird uns in zwei Wochen aber auch verlassen. Dann wird das Bad meines sein, sowie wohl eigentlich die ganze Etage. Ich könnte wohl auch sagen, dass eigentlich dann der ganze Keller mir gehört. Ich bin nämlich ganz unten gelandet und wenn ich in den Vorraum meines Zimmers gehe, habe ich direkten Blick auf den Pool. Ich habe sogar ein Tür hier unten, die in den Garten und zum Pool führt. Aber auch, wenn das nach ziemlich viel Luxus klingt, so schön finde ich das eigentlich nicht. Und außerdem ist es nachts recht kühl hier unten. Das mag im Sommer ja schön sein, aber noch finde ich das eher irgendwie lästig. Es wird auch nicht gerade wärmer dadurch, dass alles gefliest ist. Wie schon gesagt, es hat halt so ein bisschen was von Keller, nur dass es dafür eigentlich noch ganz nett aussieht. Vielleicht finden das die ganzen kleinen Tiere, die hier rumkrabbeln ja auch und sind deswegen hier...

Gestern waren wir im Museum in Auckland. Das Museum hat drei Etagen. Ich habe ehrlich gesagt an das meiste keine sonderlich gute Erinnerung mehr. Ich erinnere mich bloß noch sehr gut an das Vulkanhaus und die dritte Etage. Also zuerst mal zu dem Vulkanhaus. Auckland ist ja eigentlich auf Vulkanen gebaut und überhaupt hat Neuseeland viele Vulkane. In diesem Vulkanhaus, wurde ein Erdbeben und ein Vulkanausbruch simuliert. Es war eingerichtet wie ein richtiges Haus und im Fernsehen liefen Nachrichten, darüber, dass sich ein Vulkanausbruch angekündigt habe, aber noch nicht klar ist, wann es passieren wird. Und auf einmal ging ein ziemlich heftiges Rütteln durch das Haus. Das Licht fing an zu flackern und wie durch ein Fenster konnte man einen Vulkan ausbrechen sehen. Eine Rauchwolke kam immer weiter auf das Haus zu und schließlich, als sie angekommen war, ging ein erneutes Rütteln durch das Haus. In dem Raum mit den Vulkanen gab es auch noch ein Vulkanmodell, das bis zur Decke reichte und an dem Magma runter floss. Das Ganze sah unfassbar echt aus. Und das andere, was mir noch in Erinnerung geblieben ist, ist ja wie gesagt die dritte Etage gewesen. In der dritten Etage ging es um Kriege. Alle möglichen. Neuseeländische Kriege, aber halt unter anderem auch die Weltkriege und so. Ich weiß nicht, aber irgendwie fühle ich mich immer ein bisschen komisch, wenn über den zweiten Weltkrieg gesprochen wird. Auch im Museum, wo man hingeschaut hat, überall war von den Deutsche die Rede. Ich fand es um ehrlich zu sein einfach nur gruselig, mir diese Ausstellung anzusehen. Wobei es für mich alleine noch okay war, wirklich ätzend wurde es dann, als meine Gastmutter anfing, sich mit mir über den zweiten Weltkrieg zu unterhalten. Sie hat mich auf eigentlich alles, was irgendwo über irgendwelche Deutschen geschrieben stand, hingewiesen. Darauf hätte ich auch gut verzichten können, um ehrlich zu sein.   

Ich muss jetzt an dieser Stelle aber auch erstmal wieder aufhören, zu schreiben. Mein Laptop hat bereits angefangen, sich zu beschweren, ich solle ihn langsam aber sicher doch mal an den Strom anschließen, der Akku sei sehr schwach. Ich hoffe, ich kann mich in den nächsten Tagen noch mal dazu aufraffen, meinen Laptop anzuschalten und zu schreiben. Aber ganz ehrlich, ich verspreche nichts, ich kenne mich ja.

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